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Hundekrankheit Cauda Equina, Was du wissen musst

4 Min.

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Stell dir vor, dein treuer Vierbeiner, der sonst so fröhlich durchs Leben springt, zeigt plötzlich seltsame Symptome. Er hinkt, hat Schmerzen im Rücken und kann seine Hinterbeine kaum noch bewegen. Das klingt vielleicht nach einer banalen Rückenverletzung, aber es könnte auch ein Zeichen für eine ernste Erkrankung sein: Das Cauda Equina Syndrom.

Was ist Cauda Equina beim Hund?

Der Name “Cauda Equina” kommt aus dem Lateinischen und bedeutet “Pferdeschwanz”. So wird ein Bündel von Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks bezeichnet, die aus dem Wirbelkanal austreten und für die Steuerung der Hinterbeine, der Blase und des Darms zuständig sind.

Wenn diese Nervenwurzeln durch einen Bandscheibenvorfall, einen Tumor oder andere Erkrankungen eingeklemmt werden, kommt es zum Cauda Equina Syndrom. Die Nerven werden geschädigt und können ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen. Das führt zu verschiedenen Symptomen, die je nach Schweregrad der Erkrankung variieren können.

Welche Symptome deuten auf Cauda Equina hin?

Die Symptome von Cauda Equina sind vielfältig und können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Daher ist es wichtig, bei folgenden Anzeichen sofort einen Tierarzt aufzusuchen:

  • Hinken oder Lahmheit in einem oder beiden Hinterbeinen
  • Schmerzen im Rücken oder Gesäß
  • Veränderungen im Gangbild
  • Muskelschwäche in den Hinterbeinen
  • Probleme beim Aufstehen oder Hinlegen
  • Unfähigkeit, die Hinterbeine zu kontrollieren
  • Eingeschränkter oder fehlender Stuhlgang
  • Probleme beim Wasserlassen (z. B. häufiges Pinkeln, Inkontinenz)
  • Veränderungen im Verhalten, z. B. Appetitlosigkeit, Lethargie

Was sind die Ursachen für Cauda Equina?

Die häufigsten Ursachen für Cauda Equina beim Hund sind:

  • Bandscheibenvorfall: Die häufigste Ursache, bei der sich die Bandscheibe in den Wirbelkanal wölbt und die Nervenwurzeln einklemmt.
  • Tumore: Seltener können auch Tumore in der Wirbelsäule die Nervenwurzeln komprimieren.
  • Entzündungen: Auch Entzündungen in der Wirbelsäule können zu einer Einengung des Wirbelkanals führen.
  • Verletzungen: Auch durch Unfälle oder schwere Stürze kann es zu Schäden an der Wirbelsäule und den Nervenwurzeln kommen.
  • Andere Erkrankungen: In seltenen Fällen können auch andere Erkrankungen wie z. B. eine Spondylitis (Entzündung der Wirbelgelenke) oder eine Diskospondylitis (Entzündung der Bandscheibe und des Wirbelkörpers) das Cauda Equina Syndrom auslösen.

Diagnose des Cauda Equina Syndroms

Um das Cauda Equina Syndrom zu diagnostizieren, wird der Tierarzt eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen. Dazu gehören:

  • Abtasten der Wirbelsäule und der Hinterbeine
  • Neurologische Tests, um die Funktion der Nerven zu überprüfen
  • Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule
  • MRT (Magnetresonanztomographie): Eine detaillierte Untersuchung der Wirbelsäule, um die Ursache der Nervenkompression zu finden.

Behandlung von Cauda Equina beim Hund

Die Behandlung des Cauda Equina Syndroms hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Mögliche Therapieansätze sind:

  • Medikamente: Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Kortikosteroide können helfen, die Schmerzen und die Entzündung zu lindern.

Operative Eingriffe: Wenn ein Bandscheibenvorfall oder ein Tumor die Nervenwurzeln einklemmt, kann eine Operation notwendig sein, um den Druck auf die Nerven zu entlasten. In manchen Fällen kann ein Teil der Bandscheibe entfernt werden oder der Tumor muss operativ entfernt werden.

Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.

Alternative Therapien: Manchmal können auch alternative Therapien wie Akupunktur oder Massage helfen, die Symptome zu lindern.

Prognose bei Cauda Equina beim Hund

Die Prognose des Cauda Equina Syndroms hängt von der Ursache, dem Schweregrad der Erkrankung und der Reaktion des Hundes auf die Behandlung ab. Je früher die Diagnose gestellt wird und die Behandlung einsetzt, desto besser sind die Heilungschancen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass einige Hunde bleibende Schäden an den Nerven behalten können, die zu Bewegungseinschränkungen oder Inkontinenz führen.

Vorsorge und Vorbeugung

Leider kann man das Cauda Equina Syndrom nicht immer verhindern. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko für diese Erkrankung senken können:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung können helfen, das Gewicht des Hundes zu regulieren. Übergewicht belastet die Wirbelsäule und erhöht das Risiko für Bandscheibenvorfälle.
  • Regelmäßige Bewegung: Auch regelmäßige Bewegung trägt dazu bei, die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten.
  • Vorsichtiges Heben und Tragen: Hunde sollten nicht zu hoch gehoben oder getragen werden, um Verletzungen der Wirbelsäule zu vermeiden.
  • Regelmäßige Tierarztkontrollen: Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt können helfen, frühzeitig Auffälligkeiten zu erkennen und Erkrankungen wie z. B. einen Bandscheibenvorfall zu diagnostizieren.

Das Cauda Equina Syndrom ist eine ernste Erkrankung, die aber mit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung in vielen Fällen erfolgreich behandelt werden kann. Wenn du bei deinem Hund die oben genannten Symptome beobachtest, zögere nicht, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Heilungschancen und desto geringer ist das Risiko bleibender Schäden.

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