Du streichelst deinen Hund und plötzlich spürst du es: Ein komischer Knoten unter seinem Fell. Vielleicht ist er auch etwas größer als sonst? Schwellungen der Lymphknoten sind bei Hunden gar nicht so selten und können verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen ist es nichts Dramatisches, doch manchmal können geschwollene Lymphknoten auch ein Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung sein.
Was sind Lymphknoten eigentlich?
Das Lymphsystem ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Es transportiert die Lymphe, eine klare Flüssigkeit, die Abfallprodukte und Krankheitserreger abführt. Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Organe, die entlang der Lymphbahnen verteilt sind. Sie dienen als Filterstationen und bekämpfen Krankheitserreger. Wenn eine Infektion oder Entzündung im Körper stattfindet, produzieren die Lymphknoten weiße Blutkörperchen, die die Erreger bekämpfen. Das kann zu einer Schwellung der Lymphknoten führen.
Wo finde ich Lymphknoten am Hund?
Lymphknoten sind am ganzen Körper verteilt, aber einige sind leichter zu ertasten als andere. Die wichtigsten Lymphknoten, die man bei Hunden fühlen kann, befinden sich an folgenden Stellen:
- Kopf- und Halsbereich: Unter dem Kiefer, direkt vor den Ohren und an den Hinterbeinen des Unterkiefers (Mandibular-Lymphknoten)
- Schulterbereich: Zwischen den Vorderbeinen und dem Brustkorb (Präskapuläre Lymphknoten)
- Achselhöhle: In der Achselhöhle (Axilläre Lymphknoten)
- Leistenbereich: In der Leiste (Inguinale Lymphknoten)
Wichtig: Normalerweise sind die Lymphknoten beim Hund nicht zu spüren. Sind sie jedoch angeschwollen, ist das ein Zeichen dafür, dass dein Vierbeiner etwas beschäftigt. Aber keine Panik! Oftmals steckt eine harmlose Ursache dahinter.
Was sind die häufigsten Ursachen für geschwollene Lymphknoten beim Hund?
In den meisten Fällen sind geschwollene Lymphknoten bei Hunden harmlos. Die häufigsten Ursachen sind:
- Infektionen: Eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Parasiten kann die Lymphknoten anschwellen lassen. Das kann zum Beispiel bei einer Zahnfleischentzündung, einer Ohrentzündung oder einem Abszess vorkommen.
- Allergien: Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben, Futtermittel oder andere Allergene können ebenfalls zu geschwollenen Lymphknoten führen.
- Entzündungen: Auch andere Entzündungen, z.B. im Maul oder in den Pfoten, können die Lymphknoten vergrößern.
- Wunden: Eine Verletzung oder Wunde kann ebenfalls zu geschwollenen Lymphknoten in der Nähe der betroffenen Stelle führen.
- Zahnprobleme: Zahnfleischentzündungen, Zahnwurzelentzündungen oder andere Zahnprobleme können die Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich vergrößern.
- Parodontitis: Diese Erkrankung führt zu Entzündungen des Zahnhalteapparates und kann geschwollene Lymphknoten verursachen.
Wann sollte man zum Tierarzt?
Wenn du bei deinem Hund geschwollene Lymphknoten entdeckst, solltest du unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Er kann die Ursache für die Schwellung feststellen und die richtige Behandlung einleiten. Besonders dann, wenn die Lymphknoten:
- Sehr groß und schmerzhaft sind
- Schnell wachsen
- Seit mehreren Tagen oder Wochen geschwollen sind
- Mit anderen Symptomen wie Fieber, Appetitlosigkeit, Lethargie oder Gewichtsverlust einhergehen
- Härter oder fester sind als gewöhnlich
- Begleitet von eitrigen Ausfluss oder Blutungen sind
Dein Tierarzt wird deinen Hund gründlich untersuchen und möglicherweise Blutuntersuchungen, Röntgenbilder oder eine Biopsie durchführen, um die Ursache für die geschwollenen Lymphknoten festzustellen.
Wie werden geschwollene Lymphknoten behandelt?
Die Behandlung von geschwollenen Lymphknoten hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Oftmals reicht eine Behandlung der Grunderkrankung, wie z.B. die Gabe von Antibiotika bei einer Infektion, aus. In einigen Fällen kann der Tierarzt auch eine Kortisontherapie verordnen, um die Entzündung zu reduzieren.
Fazit: Ruhe bewahren und den Tierarzt konsultieren
Geschwollene Lymphknoten sind nicht immer ein Grund zur Panik, können aber ein Zeichen für eine Erkrankung sein. Wichtig ist es, den Tierarzt aufzusuchen, damit er die Ursache für die Schwellung feststellen und die richtige Behandlung einleiten kann. So geht es deinem Hund schnell wieder besser!
